SID Source Identification Code: Industriestandard und Anti-Piraterie-Maßnahme in der Optical-Disc-Herstellung (CD/DVD/Blu-ray)

Der Fall:
Unter „Raubkopie“ bzw. „Raubpressung“ versteht man die unerlaubte Vervielfältigung von Original-Ton- und Bildtonträgern, also CDs und DVDs und stellt somit eine Kopie eines vorbestehenden Originals dar. Raubpressungen werden in modifizierter Verpackung und häufig unter anderem oder fehlenden Labelnamen in minderer Qualität vertrieben. Eine Sonderform der Raubpressungen stellen sogenannte Kompilation (Sampler) und Mixversionen dar.

Unter „Identfälschung“ bzw. „Counterfeit“ versteht man die möglichst originalgetreue Nachahmung des Originals in äußerem Erscheinungsbild, bei Inhalt, Markenzeichen und Logos. Der Verbraucher und Laie ist ohne Expertenhilfe nicht mehr in der Lage, Original und Fälschung zu unterscheiden.

Der SID-Code ermöglicht mittels einer aufgebrachten Kennung auf den Optical Discs ein Nachverfolgen der beteiligten Fertigungsstätten von Glasmastering und Vervielfältigung. Dabei spielen zwei verschiedene Codierungen eine zentrale Rolle: Der „Mastering-LBR-SID-Code“, (kurz „Mastering-Code“ genannt) sowie der „Replication-Mould-SID-Code“ (kurz „Mould-Code“ genannt).
Sowohl Auftraggeber und Auftragnehmer, aber auch die Kontrollstellen innerhalb der phonografischen Industrie können den Produktionsweg eindeutig nachvollziehen. Grundsätzlich wird der SID-Code auf die gesamte Variationsbreite der Werkzeuge und dem Endprodukt aufgebracht.

„Die Zahl der gefälschten Produkte, die an den Außengrenzen der Europäischen Union abgefangen wurden, hat sich zwischen 1998 und 2005 verzehnfacht. Nach einer Schätzung der Europäischen Kommission beläuft sich alleine in Deutschland der wirtschaftliche Schaden durch Produktpiraterie und Markenfälschungen auf ca. 30 Milliarden Euro pro Jahr.“ (Brigitte Zypris, ehem. BM Justiz, Galleria/Messe Frankfurt 04/2008.)

Bild-/Tonträger (CD, DVD, Blu-ray) können durch bestimmte Identifikationsmerkmale den Herstellern (Presswerken) zugeordnet werden. Oftmals wird dem SID-Code eine zu hohe Bedeutung zugeschrieben. Bei einem Versuch, für die Beweisführung hinsichtlich einer Nutzungsbeschränkung Argumente zu sammeln, werden diese manchmal zweckentfremdet oder falsch interpretiert.

Die Fragestellung:
Überprüfen und Feststellen von Fälschungen anhand der verwendeten SID-Codierungen („Mastering-Code“ und „Mould-Code“).

Auftraggeber:
Softwarehersteller

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