Immaterielles Wirtschaftsgut: Designkonzept


Eine Designkonzeption muss bezüglich ihrer Gestaltungsidee, den Einsatz von Grafik, Farben, Formen, Bildern und Typografie begründet sein.

Sie setzt vordergründig Gestaltungsmittel möglichst präzise ausformuliert ein und beschreibt deren angestrebte Wirkungsweisen in Zusammenhang mit der Problemstellung. Die grundlegende Idee hinter einem Design muss für den Kunden verständlich dargestellt werden: Farben und deren Kontrastwirkung, Schriften und deren Einsatzweise, bei Bewegtbild die festgelegte Zeitdramaturgie, bei Bildern deren beschriebene Wirkungsweise, allgemein die formal dargestellten Bezüge. Abzugrenzen davon ist der Styleguide, der die Gestaltungsrichtlinie beschreibt, wie bestimmte Elemente zu gestalten sind. Ein Styleguide schließt sich erst nach der Phase einer Designkonzeption an.

Im Gegensatz zur Kunst verfolgt das Design immer ein Ziel.

Der Kreativprozess

Konzeptionelle Vorarbeiten vor der Gestaltungsumsetzung sind notwendig, d. h. die Entwicklung der eigenen Vorüberlegungen zum Projekt, der Dialog mit dem Kunden, das Erforschen der Aufgabe. Die gedankliche Konzeption erfordert Überlegungen, was wie und wann zu tun ist. Briefing und Konzeption erfordern einen nicht unerheblichen zeitlichen Aufwand, der vor dem Projektstart unerlässlich sind.

Die elementaren Bestandteile des kreativen Prozesses:

  • Erkennen des Problems oder der Aufgabe
  • Zielbestimmung
  • Reifeprozess
  • Einsicht und Erkenntnisse
  • Ausarbeitung
  • Bewertung (ist das Ergebnis in der Lage, die Aufgabe zu lösen?)

Das semiotische Dreieck

Die Semiotik der Zeichen teilt sich in 3 Disziplinen auf (semiotischen Dreieck): Die Semantik beschreibt Inhalt und Bedeutung der Zeichen. Die Syntax beschreibt Gesetzmäßigkeiten und Formen (Gestaltung und Design). Die Pragmatik als dritte Disziplin beschreibt den Sinn, das Ziel und die Funktionen der Zeichen. Pragmatisch muss gefragt werden, ob der Empfänger die verwendeten Gestaltungselemente in ihrer Kombination auch dergestalt aufnimmt, wie es beabsichtigt war, ob die Botschaft verstanden wurde.

Die Bild- und Formensprache

Die Bildsprache ist ein essentieller Bestandteil eines Designkonzeptes. Fotos mit einer konsistenten Bildsprache sind für eine Markenauftritt ein zentraler Faktor. Die Bildsprache beschreibt die Stimmung eines Bildes – wenn die verwendeten Fotografien eines Unternehmens die gleiche Sprache sprechen, spricht auch die Marke eine einheitliche Sprache und ermöglicht den Zielgruppen die Vermittlung eines vertrauten Gefühls. Quadrat, Dreieck und Kreis sind die grundlegenden Designelemente, die sich in der Formensprache oder auch Gestaltpsychologie wiederfinden.

Immaterieller Zustand der Konzeption

Wird für eine Gestaltungsumsetzung „revers“ (rückwärts) gearbeitet, d. h. zuerst das eigentliche Produkt erstellt und anschließend eine „Konzeption“ erstellt, erhält die Konzeption definitionsgemäß eine andere Bedeutung. Die „Konzeption“ hat dann lediglich einen dokumentierenden Charakter über „Look und Feel“ der durchgeführten Leistung. Nicht selten liegt eine völlige Durchmischhung angefallener Aufgaben, Anforderungen und Umsetzungen vor. Das Kernelement einer Konzeption soll dem Auftraggeber in allen Einzelheiten einen Eindruck über das Konzept geben und eine Entscheidungsgrundlage für die spätere Umsetzung liefern. Mit einem reversen Vorgehen wird dem Kunden die Möglichkeit genommen, Änderungen zu äußern oder sich für ein gänzlich anderes Konzept zu entscheiden.

Liegt die Konzeption nicht schriftlich vor, ergießt sich lediglich in gedanklichen Arbeiten, die sich nicht in einer abschließenden finalen Version materialisiert haben, ist die Arbeit des Designers nicht mehr nachprüfbar. Letztendlich bleibt damit unbekannt, was beabsichtigt war.

Tätigkeiten im Kommunikationsdesign werden der Kultur- und Kreativwirtschaft mit seinen 11 Teilmärkten zugeordnet, wobei die Designwirtschaft einen eigenen Teilbereich darstellt (siehe Teilbereich 8 in nachfolgender Grafik). Designbewertungen und Wertermittlungen von künstlerischem Kommunikationsdesign sind von den handwerklichen Fertigungstechniken des „Grafisches Gewerbe“ (Druckindustrie) abzugrenzen.

Die Fragestellung

Marktübliche Vergütung eines Designkonzepts

Task: Gerichtsgutachten im Zivilverfahren

Die Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)