Digitale Bild-Forensik

Labor für forensische Untersuchungen und Analysen

Die digitale Bildforensik widmet sich als Teildisziplin der digitalen Multimediaforensik einer Untersuchung der Authentizität digitaler Bilder. Dabei werden u. a. Anhaltspunkte in der Kriminalistik ermittelt. Die meisten in der Praxis relevanten bildforensischen Verfahren sind blinde Verfahren. Die Analyse erfolgt ohne einen Zugriff oder Vergleich mit einem möglicherweise vorhandenen Originalbild.

Zu unterscheiden sind Bilder, die durch bildsensorbasierende Verfahren (digitale Kamera) oder durch computergenerierende Verfahren (Bildbearbeitungsprogramme) hergestellt werden. Letztere entspringen allein der Fantasie des Urhebers bzw. stellen eine Kombination aus Kamerabildern und Bearbeitung dar. Sie sind deshalb u. U. anderes zu bewerten. Computergenerierte Bilder grenzen sich von den komplexen Aufnahmeabläufen der Bildaufnahmegeräte ab. Erstere können nicht alle Abläufe nachbilden bzw. verfolgen dies nicht als primäres Ziel. Weitere Ansätze in der Analyse sind u. a. Erkenntnisse von Rauscheigenschaften, Zusammenhänge benachbarter Pixel, Komprimierungsgrade, Hashwerte und Signaturen.

Für eine Ermittlung der fotografischen Authentizität werden insb. folgende Prüfungen durchgeführt:

  • Kontext und Wirklichkeitstreue
  • strukturelle Eigenschaften
  • inhaltliche Eigenschaften
  • Dateieigenschaften

Mit dem Einsatz forensischer Technik können u. a. Farben, Farbtemperaturdarstellungen, Beleuchtungswerte, Rauschverhalten, Bildeigenschaften, Metadaten, Farbfiltereigenschaften und Error Level erkannt werden.

Praktisch jedes Bild, dass professionell veröffentlicht wird, ist redaktionell bearbeitet (z. B. Farbkorrekturen, Bildausschnitt). Redaktionen stehen in der Pflicht, klare Kriterien und Richtlinien zur Bildbearbeitung für Bildredakteure und Fotografen zu formulieren. Um Fälschungen als solche zu erkennen, muss erst geklärt werden, was darunter im Einzelfall zu verstehen ist. Im Umgang mit Pressebildern besteht ein besonderer ethisch-moralischer Aspekt der je nach Land unterschiedlich bewertet wird.

Grenzen entstehen dann, wenn Manipulationsspuren bei bestimmten Formaten (z. B. JPEG) durch zu starke Kompressionen verwischt werden (z. B. Überspeichern, Verlust der Ursprünglichkeit). Bildforensische Verfahren unterliegen in der Bewertung einem vergleichsweise hohen Testaufwand. Eine Einschätzung der Zuverlässigkeit kann auf Grund schlechter Modellierbarkeit typischer Bilddaten nur empirisch erfolgen. Die Erstellung repräsentativer Vergleichsdatensätze ist sehr aufwändig umzusetzen und daher relativ aufwändig und teuer.

Fake-Fotos aufdecken – Der Forensiker Dr. Stefan K. Braun berichtet (Das Interview)
Fake-Fotos unter der Lupe – Der Forensiker Dr. Stefan K. Braun berichtet (Die Analyse)

Laborausstattung

Digitales Fotoequipment
Professionelle DSLR-Fotografie und Ausrüstung.

  • Maximale Auflösung 4.288 x 2.848 Pixel
  • Sensor (Typ/Größe) CMOS / 26,6 x 15,8 mm
  • Effektive Pixel 12,2 Millionen

Digitale Bild-Forensik
Digitale Bildanalyse und Manipulationserkennung für Einzelprüfungen und Massen-Screening

  • Bildherkunft (Authentizitätsprüfung), z. B. Kameramodell, Softwareeinsatz
  • Bearbeitungserkennung (pixelbasierende Methoden, z. B. Klonen)
  • Metadaten-Extraktion (z. B. EXIF, IPTC, XMP)
  • Ort- und Zeitbestimmung (Z. B. Gewinnung von Geodaten aus der Bilddatei, sofern vorhanden)
  • MIME-Informationen (z. B. Übereinstimmung von Kameramodell und Aufnahmedatum)
  • Error Level Analysis (ELA) (z. B. Aufdeckung unterschiedlicher Kompressionsgrade durch digitale Bearbeitungen)
  • Thumbnail-Extraktionen inkl. Thumbnail-Konsistenzprüfung
  • Signaturen
  • Hash-Matching


Analyse von medientechnischen Produkten und Fehlern

Bildforensik: Kamera-Original, Bearbeitung, Manipulation oder Fälschung?
Beispiel siehe „Bildforensik

Media-Auslesung von Datenträgern mittels Analysesoftware
Beispiel siehe „DVD-Fälschungsmerkmale

Bildmanipulationen, Foto- und Videomanipulationen, Piraterieprodukte / Fälschungen etc.