Videoanalyse: Schnitt für Schnitt zum (Beweis-)Video


Die filmische Inszenierung stellt immer einen Ausschnitt aus einer mehr oder weniger dramaturgisch zusammengesetzten Wirklichkeit dar. I.G.s. zu Kamerafahrten wirken Schnitte immer härter und direkter. In der dokumentarfilmtypischen Arbeit besteht die Gefahr, dass Statements leicht in einen falschen Zusammenhang gerückt werden, um sie der gewünschten Aussage eines Films anzupassen.

Werden Einstellungen um eines Effektes willen gekürzt oder geglättet, verliert der Film schnell seine Authentizität. Manipulative Änderungen gehen so weit, ganze Handlungsstränge neu aneinanderzureihen, um damit andere Aussagen zu erreichen. Durch Aneinanderreihung gedrehter Einstellungen entstehen später Schnittstellen, die jedoch nicht einer Montage gleichzusetzen sind. Sie besitzen lediglich dokumentarischen Charakter i.S.v. einer (vollständigen) Übernahme abgedrehter Rohaufnahmen.
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Manipulationen in einer Audioaufnahme

Audioaufnahmen zu manipulieren wirft mindestens zwei Hauptfragen auf: Warum werden Audioaufnahmen manipuliert und wenn ja, wie sehen diese Manipulationen aus? Oft werden Audioaufnahmen heimlich und verdeckt durchgeführt. Situativ bedingt oder mangels Fachkenntnis des Bedieners liegen Audioaufnahmen häufig in schlechter Aufnahmequalität vor. Die Aufnahmen sollen dann auf Verständlichkeit bearbeitet, manchmal transkripiert und auf Manipulationen untersucht werden.

Motivationen zur Manipulation sind oft eine Verdeckung (Löschung) von Gesprächsinhalten, eine Veränderung oder Verschleierung von Gesprächszusammenhängen oder eine Ent- oder Belastung von Personen, letzteres häufig in Form von Erpressungen. Auch dienen Audioaufnahmen zur Bestätigung von (vermeintlichen) Vertragsabschlüssen. Oft ist unklar, ob der Leistungsgeber einen nicht zustande gekommenen Vertragsabschluss mit Hilfe einer manipulierten Aufnahme erzwingen will oder der Leistungsnehmer sich nicht mehr an den real stattgefundenen Vertragsabschluss erinnern kann. Meist findet eine Aufnahme nur ganz am Ende des Vertragsabschlusses statt, wenn der Leistungsempfänger dies mit einem gesprochenen „Ja“ quittiert.
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